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100 Jahre Basler Sunnereedli – Eine tief verankerte Basler Tradition lebt weiter
Am Donnerstag, 12. Juni 2025, jährt sich ein bedeutendes Ereignis zum 100. Mal: Die weitum bekannten Basler Sunnereedli der Bäckerei Schneider wurden 1925 an der Bäckerei- und Konditorei-Fachausstellung in den Hallen der Schweizer Mustermesse Basel erstmals präsentiert.



Geschichte
Emil M. Schneider, Bäckermeister von Basel
Vor über 100 Jahren wurden die Basler „Sunnerädli“ zum ersten Mal hergestellt. Nach langen Versuchen gelang es Emil Mathias Schneider-Gengenbacher, den richtigen Wurf zu finden. Er präsentierte sie erstmals auf der Bäckerei- und Konditorei-Fachausstellung 1925, die vom 12. bis 22. Juni in der Mustermesse stattfand. Dort stellte er sie den besuchenden Berufskollegen und dem übrigen interessierten Publikum vor.
Eine Urkunde des Ausstellungskomitees, datiert auf den 10. Oktober 1925, bestätigte, dass Herr Emil Schneider, Bäckermeister aus Basel, der Erfinder der Basler Sunnerädli ist und diese erstmals auf der Ausstellung 1925 hergestellt wurden.
Der auf der Urkunde gezeigte Holzschnitt mit vier arbeitenden Bäcker in der Backstube ist vom bekannten Basler Grafiker und Künstler Burkhard Mangold (1853-1950) gestaltet worden. Dieser Holzschnitt ziert seit 2024 die Präsentation der Basler Sunnereedli, leicht abgeändert mit drei Bäcker:innen, welche die Basler Sunnereedli herstellen.
Es gibt zahlreiche Überlieferungen zur Namensgebung:
“In Basel wird ein radförmiges Gebäck gegessen mit dem Namen "Sunne-Rädli". “Sonnenkult, urältestes primitives Gemeinschaftsgut” wird man sagen.” Die Form hatte Emil Schneider von der sogenannten "Fastenwähe", einem in Basel längst vorhandenen Gebildbrot der Nachneujahrszeit. Den Namen “Sunne-Rädli” hatte er gewählt, weil er von mir gehört hatte, dass die Fastenwähe ursprünglich wohl das Sonnenrad darstelle.” - Prof. Dr. phil. Eduard Hoffmann—Krayer (1864-1936), Professor für Phonetik und Volkskunde an der Universität Basel (1900–1936). Ebendieser nahm 1925 ein Sunnereedli als „ganz rezentes Gebildbrot“ in die Sammlung des Museums der Kulturen auf (VI 10057).
“Emil Mathias Schneider beschäftigte ich oft mit dem Brauchtumsgebäck im In- und Ausland. So lernte er auch die vor allem in einigen Regionen Österreichs üblichen Feuerteller” oder “Sonnenräder” kennen, die während der Fasnacht durch die dunkle Nacht geworfen werden. Diese gefielen ihm so sehr, dass er eine kleine, baslerische Abart davon kreierte.” - Hummi Lehr, Journalistin.
“Das Sonnenrad ist ein mehrere Jahrtausende altes Symbol, das in unserer Gegend vor allem durch unsere keltischen Vorfahren verbreitet wurde. Das Symbol steht für die Vierteilung des Jahres, für den ewigen Lauf der Sonne, die unsere Jahreszeiten bestimmt. Sonnenräder wurden beispielsweise vor über 2000 Jahren den Verstorbenen der ältesten keltischen Siedlung auf dem Novartis-Areal als Amulett ins Grab mitgegeben - hier wohl im Glauben an eine Wiedergeburt im Sinne des jährlichen Sonnenlaufs.” - Dr. Rolf d'Aujourdhui, Archäologe
Nachdem sein Sohn Emil Schneider-Waber während des Zweiten Weltkriegs bis 1948 auf die Herstellung von Sunne-Ràdli verzichtet hatte, erfolgte Anfang der 60er Jahre ein großer Aufschwung mit einem Namens- bzw. Buchstabenwechsel. Die Schreibweise wurde zu Basler Sunnereedli geändert und bis heute bei beibehalten.
- 1844–1897
Matthias Schneider-Wöhrlin von Mussbach/D eingebürgert 1881 in Basel
Bäckermeister - 1872–1934
Emil Mathias Schneider-Gengenbacher (Erfinder der Sunnereedli)
Bäcker- und Conditormeister - 1906–1995
Emil (Mille) Mathias Schneider-Waber
Bäcker- und Konditormeister - 1933–2012
Peter Emil Schneider-Weidenbach
Bäcker- und Konditormeister, Meister E.E. Zunft zu Brotbecken - 1969
Andreas Peter Schneider
Künstler und Architekt / Kinder Noël, Zora und Yuri







Emil Mathias Schneider
Wie vorausschauend Emil M. Schneider war, zeigen auch Medaillen aus dem Jahr 1901 sowie weitere Exponate aus dem Museum der Kulturen Basel. Tabea Buri, Leiterin der europäischen Sammlung, gewährte Einblick in die Beiträge Schneiders bis 1925 + 1930 darunter ein Neujahrsring, ein Aenisbrot, das „Wy-Leiterli“ und das älteste erhaltene Sunnereedli. Dieses wurde mit Arsen konserviert und kann aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich gezeigt werden. Interessanterweise enthält es keinen Kümmel – ein Hinweis darauf, dass dieser möglicherweise erst später zum Rezept hinzugefügt wurde.

Spacereeli e bsunderi Edition
Im Sinne des Erfinders wird eine limitierte Jubiläumsedition lanciert. Das Sonnenrad – Symbol für Leben, Kraft und Beständigkeit – dient dabei als Inspirationsquelle. Spacereedli e bsunderi Edition zeigt das Basler Sunnereedli zusammen mit den acht umkreisenden Planeten. Basler Sunnereedli - Kümmel+Salz | Merkur - Schwarzer Sesam | Venus - Rosenblüten | Erde - Alpenkräuter | Mars - Paprika | Jupiter - Curry | Café de Paris | Uranus - Sesam geschält | Neptun - Blauer Mohn. Die auf 1’000 Stück limitierte Edition soll einzigartig bleiben.


Verkaufsstellen
Produziert nach dem Originalrezept von Emil Schneider von BESCHLE an der Clarastrasse in Basel.
Erhätlich an folgenden BESCHLE-Standorten:
CLARA
Clarastrasse 4, Basel
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Schneidergasse 21, Basel
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